Dummsein ist schön

Das muß schön sein: Dummheit nicht merken.
Dummheit ist an sich schon angenehm.
Doch sich selbst in Dummheit zu bestärken,
froh und dumm in Worten und in Werken,
das ist herrlich, das ist schön bequem.
Dummheit ist der wahre Seelenfrieden.
Furchtlos zieht die Dummheit ins Gefecht.
Klugheit kämpft und kämpft und muss ermüden.
Dummheit hat von vornherein entschieden.
Und wer dumm ist, hat natürlich recht.

Und die Weisheit ringt mit den Problemen.
Und die Liebe sorgt und weint und wacht.
Die Vernunft will sich das Leben nehmen.
Nur die Dummheit braucht sich nicht zu schämen.
Denn für sie ist diese Welt gemacht.

Dummheit steht ganz oben auf der Leiter.
Und nach unten sieht sie sich nicht um.
Und was groß ist - Dummheit tritt es breiter.
Dummheit ist vergnügt, brutal und heiter.
Denn, sagt Dummheit, ich bin doch nicht dumm!

Dass ich dumm bin, hab ich nie bestritten,
doch ich quäl mich noch damit herum.
Dummheit ist nie gegen gute Sitten.
Ach, wie hab´ ich unter Dummheit schon gelitten -
sich der Dummheit schämen: das ist dumm.