Wenn man früher formulierte
was die Kinder interessierte,
wenn man schrieb, was sie so sagten,
und vor allem, wie sie fragten,
las man meist die gleichen Sätze
der gewitzten Hosenmätze:
"Papa, was liegt hinterm Mond?
Was kommt nach dem Horizont?
Legt der Osterhase Eier?
War der Weihnachtsmann Herr Meier?
Woher holt der Storch die Kinder?
Warum ist es kalt im Winter?
Wer macht auf den Sternen Licht?
Und warum ist Lernen Pflicht?"
Jetzt beschäftigt unsere Kleinen
ganz was anderes, will mir scheinen -
kaum ist die Tagesschau vorbei,
geht sie los, die Fragerei:
"Papa, was ist eine Wende?
Gibt Herr Flick uns auch ´ne Spende?
Wo bekommt man Herbizide?
Gibt´s noch viele Waffenschmiede?
Kann man auf Butterberge klettern?
Schmeckt denn Jod mit Grünkohlblättern?
Und treibt sich das Cäsium
auch in unserem Garten rum?
Mami, was ist schlechter Stil?
Wie weit ist´s bis Tschernobyl?
Darf mein Fisch noch Wasser saufen?
Kann man Aids im Laden kaufen?
Ist Apartheid eine Klosterschwester?
Gibt´s Atomraketen nur Silvester?
Wo reisen Geisterfahrer hin?
Gibt´s auch für Kinder Dioxin?"
Was soll man den Kleinen darauf sagen??
Antwort: "Kannst du mich nichts Leichteres fragen?"