Elegie mit Ei

Es ist im Leben hässlich eingerichtet,
dass nach den Fragen Fragezeichcn stehn.
Die Dinge fühlen sich uns keineswegs verpflichtet;
sie lächeln nur, wenn wir vorübergehen.
Wer weiß, fragt Translateur, was Blumen träumen?
Wer weiß, ob blonde Neger häufig sind?
Und wozu wächst das Obst auf meterhohen Bäumen?
Und wozu weht der Wind?

Wir wolln der Zukunft nicht ins Fenster gaffen.
Sie liegt mit der Vergangenheit zu Bett.
Die ersten Menschen waren nicht die letzten Affen.
Und wo ein Kopf ist, ist auch meist ein Brett.

Wir werden später jung als unsre Väter.
Und das, was früher war, fällt uns zur Last.
Wir sind die kleinen Erben großer Übeltäter.
Sie luden uns bei ihrer Schuld zu Gast.

Sie wollten Streit. Und uns gab man die Prügel.
Sie spielten gern mit Flinte, Stolz und Messer.
Wir säen Gras auf Eure Feldherrnhügel.
Wir werden langsam. Doch wir werden besser!

Wir wollen wieder mal die Tradition begraben.
Sie saß am Fenster. Sie ward uns zu dick.
Wir wollen endlich unsre eigne Aussicht haben
und Platz für unsern Blick.

Wir wollen endlich unsre eignen Fehler machen.
Wir sind die Jugend, die an nichts mehr glaubt
und trotzdem Mut zur Arbeit hat. Und Mut zum Lachen.
Kennt ihr das überhaupt?

Beginnt ein Anfang? Stehen wir am Ende?
Wir lachen hunderttausend Rätseln ins Gesicht.
Wir spucken - pfui, Herr Kästner - in die Hände
und gehn an unsre Pflicht.